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zu wort-kunst:

Wir sind enttäuscht:

Politik möchte sich mit Kunst schmücken, wirbt heftig mit Kunst für Städte und Gemeinden, es darf aber nichts kosten. Man gibt sich in Presse, Funk und Fernsehen als große Kulturförderer aus, hat die nächsten Kürzungen des Etats aber längst schon verabredet.
Unter dem Druck der kommunalen Finanzkrise wird als erstes auf die sogenannten freiwilligen Leistungen geschaut, die die Kämmerer einsparen wollen, um damit das Desaster der kommunalen Haushalte zu lösen. Die Gefahr besteht dabei, dass eine seit vielen Jahren gewachsene Struktur qualifizierten ehrenamtlichen Engagements auf Dauer zerstört wird, Künstler und Künstlerinnen eine wichtige Ausstellungsplattform verlieren und das Leben in unserer Stadt farbloser wird. Dabei geht es hier nicht um Zehntausende Euro, sondern um relativ kleine Summen, deren Einsparung vermutlich nicht zur Rettung der Stadt beitragen werden.
Was verliert also eine Stadt wie Achim, wenn es für Ausstellungen in der bisherigen Qualität keine Gelder mehr gibt? Sehr viel!geschaut, die die Kämmerer einsparen wollen, um damit das Desaster der kommunalen Haushalte zu lösen. Die Gefahr besteht dabei, dass eine seit vielen Jahren gewachsene Struktur qualifizierten ehrenamtlichen Engagements auf Dauer zerstört wird, Künstler und Künstlerinnen eine wichtige Ausstellungsplattform verlieren und das Leben in unserer Stadt farbloser wird. Dabei geht es hier nicht um Zehntausende Euro, sondern um relativ kleine Summen, deren Einsparung vermutlich nicht zur Rettung der Stadt beitragen werden.
Was verliert also eine Stadt wie Achim, wenn es für Ausstellungen in der bisherigen Qualität keine Gelder mehr gibt? Sehr viel!

Deshalb zeigen wir zunächst keine Bilder mehr, weil uns dazu die Mittel fehlen; frei nach dem Motto: „Kein Geld – Keine Kunst“. Wir zeigen aber Wortbeiträge, wie Ausrufe, Zitate und Briefe von solidarischen KünstlerInnen zu unserer Misere. Präsentiert werden Sie an den Wänden des Rathauses, in Rahmen die eigentlich für die gemalte Kunst bestimmt waren.


Die Ausstellungstermine für das Jahr 2003 standen lange fest und waren mit der Stadt Achim abgesprochen. Vorausgehende langfristige Planungen und beträchtlicher ehrenamtlicher und auch finanzieller Einsatz gingen damit einher. Der Betrag den die Achimer Stadtmarketing GmbH dann aber für 2003 zur Verfügung gestellt hatte, machte uns einen Strich durch die Rechnung. Der erheblich gekürzte Etat deckte nun nicht mehr beide Projekte ab. Mit Hilfe vereinter Kräfte des Vereins konnte jedoch die Finanzierung des lange vorbereiteten Frühjahrsprojektes „Künstler Leben Heute“ gerettet werden. Das zweite große Jahresprojekt „Kunst aus der Region“, das sogar mit einem Förderpreis der Stadt Achim verbunden werden sollte, blieb unausführbar. Weit mehr als 100 Stunden Planung und Organisation waren vergebens.

Obwohl der Kunstverein Achim plötzlich ohne Etat dasteht, können wir Ihnen eine Herbst-ausstellung präsentieren, „eine Ausstellung der anderen Art“, protestvoll, gezwungenermaßen sparsam und wie Sie sehen werden, auch spektakulär... Künstler werden in der Ausstellung und in der Vernissage Stellung beziehen zum „Sparwahn“ und „Kulturbanausentum“.

Wir haben Künstler aus der ganzen Republik befragt und sie gebeten, ihr Statement abzugeben: Kunst hat es schwer, wird gerne als Aushängeschild benutzt, im Ernstfall (mangelnde finanzielle Mittel) aber nicht ernst genommen. Das Echo war überraschend groß. Das Ergebnis ist im Rathaus zu besichtigen. Wir haben die Zitate gerahmt und an die leeren Wände gehängt. Wir werden auch eine Eröffnung haben, bei Wasser und Brot – mehr liegt nicht drin, aber mit einer Performance des Bremer Aktionskünstlers Joachim Fischer. Mit seinem „Kunst-K(n)ödelchen“-Experiment will der gelernte Chemiker versuchen, wie der Volksmund es formuliert: „Aus Scheiße Rosinen zu machen“; mittels Hasenköttelchen sollen lukrativ verwertbare Rosinen hergestellt werden..., ganz so wie der Kunstverein gezwungen ist aus dem „Nichts“ schöne Ausstellungen für die Bürger der Stadt Achim zu zaubern.